Mittwoch, 10. September 2008

Ecuador-Bolivien und Rucu Pichincha

Solltest Du, geneigter Leser einmal nach Ecuador kommen, empfehle ich dir, ach was, lege ich dir wärmstens ans Herzen, einmal ein Länderspiel zu besuchen. Zum Beispiel Ecuador gegen Bolivien. Diesem Spektakel durfte ich am Samstag beiwohnen. Sportlich zwar eher weniger reizend, dafür aber ein unglaublich leidenschaftliches Publikum und auch von linguistischer Seite gesehen eine äußerst interessante Erfahrung. So konnte ich erfahren, dass die Mehrzahl von "hijo de puta" folgenderweise gebildet wird: "hijo de putas". Davon, dass ich mich nicht verhört hatte, konnte ich mich etwa 60-70 mal vergewissern. Es fing an mit dem Einmarsch der bolivianischen Mannschaft, fand seinen Höhepunkt etwa in der zehnten Minute, als einer der Söhne mit Gelb-rot vom Platz gestellt wurde und wurde dann eigentlich nur noch ab und zu durch ecuatorianischeAnfeuerungsrufe kurzzeitig unterbrochen.
Das Spiel an sich war ähnlich wie bei Preussen Münster, nur dass halt ein paar mehr Zuschauer dabei waren. Am Ende gewann Ecuador verdient mit 3:1, schaffte es aber etwa 20 Großchancen zu verhauen und das Spiel so wenigstens eine Zeit lang spannend zu halten.
Gegenüber dem geneigten Leser kann ich noch eine zweite Empfehlung aussprechen: Es bringt nichts, vier Stunden vor Anstoß schon im Stadion zu sitzen!




Was liegt in Ecuador näher als Berge zu besteigen? Genau: Nichts. Also hab ich mich am Sonntag mal an meinem ersten versucht. Die Baumberge zählen nämlich nicht.
Rucu Pichincha heißt dieser, zusammen mit seinem Zwilling Guagua Pichincha der Hausvulkan Quitos, der auch noch regelmäßig ausbricht, zuletzt ´99. Zusammen mit Max II gings erstmal im Taxi Richtung Teleférico, eine Seilbahn, die uns auf 4100 Meter brachte. Haha, so viel zum Thema Berg "besteigen"... Immerhin 600 Höhenmeter blieben uns aber noch zu bewältigen, die packten wir dann auch trotz einer gewissen Kurzatmigkeit in knapp zweieinhalb Stündchen. Und die Anstrengung lohnte sich. Auf dem Gipfel konnten wir eine unglaubliche Aussicht über Stadt und Umland genießen. Quito mit seinen etwa 50 Kilometern Länge auf der einen und zerklüftete Vulkanlandschaften auf der anderen Seite bieten eine schöne Hintergrundkulisse, um Sanduches mit Mayo zu verzehren. Und ich bekam wirklich Lust, mal so einen richtigen Berg zu besteigen. Mit Schnee und so. Vielleicht den Cotopaxi...
Fotos hab ich ein paar hochgeladen. Um Fragen vorzubeugen: Ja, es war recht nebelig dort oben.

Morgen oder nächste Woche versuch ich mich wohl mal an der Beschreibung meines Projektes und meiner Arbeit dort. Vamos a ver...