Dienstag, 6. Januar 2009
Frohes Neues!
Freitag, 24. Oktober 2008
Die Arbeit in der Fundación II
Kaum zwei Tage später wurde ich nämlich... versetzt! Warum? Entweder ist mein Spanisch unglaublich schlecht und ich habs einfach nicht kapiert, oder es gab keine guten Gründe dafür.
Das Problem ist, das in der Gruppe, in der ich jetzt arbeite, die Hilfe genau so nötig ist, wie in der vorherigen. Alle Voluntarios sind aber völlig ausgebucht und neue Mitarbeiter kann die Fundación nicht einstellen.
Meine derzeitige(!) Gruppe nennt sich Párvulos 1 und ist die jüngste der Fundación, die Kinder sind zwischen eineinhalb und drei Jahre alt. Zur Zeit sind es derer sieben, allerdings werden jetzt am Anfang des Schuljahres noch regelmäßig Kinder zwischen den Gruppen hin- und hergeschoben, außerdem wurde weiterer Zuwachs angekündigt.
Vormittags wird mit den Kindern geklebt, gesungen, gespielt und gefrühstückt -mit den Unterernährten letzteres gleich zwei mal. Nach dem Mittagessen dann mit geputzten Zähnen ab ins Bett (-die Kinder) bzw. Den Unterricht für den nächsten Tag vorbereiten (-die Tía und ich). Wieder aufgewacht wird sich dann schick gemacht (-die Kinder) und es gibt noch eine weitere Mahlzeit (-für die Kinder), ehe es dann nach Hause geht (-alle).
Ich arbeite sehr gern mit den niños dieser Gruppe und meine Arbeit hier ist auch durchaus sinnvoll, denn jedes der Kinder hat so sein eigenes Problem und verlangt eine dementsprechende Aufmerksamkeit und Betreuung. Es spricht auch noch keins von ihnen mehr als ein paar Worte. Mit nur einer einzigen Tía ist die Möglichkeit, sich intensiver mit den einzelnen Kindern zu beschäftigen, an ihren spezifischen Problemen und Schwächen zu arbeiten, einfach nicht gegeben.
Allerdings kann ich, meiner Tätigkeit als Sportlehrer geschuldet, vormittags nur halbstundenweise aushelfen. Einen großen Teil des Nachmittags aber, wenn ich dann Zeit habe, schlafen die Kinder. Es ist nicht so, dass ich diese Zeit nicht produktiv für anderes nutzen könnte, dafür fehlt dann aber vormittags die Hilfe einer Person, die vielleicht weniger durch eine andere Tätigkeit eingenommen ist als ich.
In der dritten Klasse hilft jetzt natürlich niemand mehr aus. Der Lehrer meint zwar, klar zu kommen, die Betreuung der “speziellen” Kinder, die schließlich auch spezielle Bedürfnisse haben, leidet meiner Meinung nach aber sehr. Melanie zum Beispiel sehe ich nur noch im Rollstuhl sitzen und so gut wie gar nicht mehr laufen. Das ist sehr schade, denn das Laufen ist eine ihrer wenigen und hart erarbeiteten Fähikeiten. Ohne regelmäßiges Training allerdings wird sie es laut Fundaciónsärztin nach und nach wieder verlernen.
Die Betriebleitung versicherte mir, dass sich diese Situation auflösen wird, wenn nächsten Monat eine Kollegin, die ein Kind bekommen hat, zurückkehrt. Ich hoffe es.
Also, ich bin nun auch der etatmäßige Sportlehrer der Grundschulklassen. Ich habe zwar in dieser Richtung keinerlei Erfahrung, aber jetzt wo ich das drei Wochen lang drei Stunden am Tag gemacht haben, kann ich schon sagen, es liegt mir wohl. Das Schwierigste ist, erst einmal Autorität gegenüber den Kindern zu gewinnen. In diesem Punkt komme ich zwar langsam, aber stetig voran. Bis jetzt auch ohne Megaphon, ja sogar ohne die obligatorische Trillerpfeife! Wenn mir dann halbwegs zugehört wird, ist der Unterricht auch sehr befriedigend für mich. Die Kids haben einfach unglaublichen Spaß an der Bewegung und grade beim Sportunterricht ist zu sehen, wie gut die behinderten Kinder integriert sind, sie werden genauso in die Mannschaften aufgenommen, wie die anderen und immer angemessen rücksichtsvoll behandelt. Dass die Integration funktioniert, ist sehr wichtig, schließlich ist die Fundación angeblich eines von nur drei integrativen Projekten dieser Art in ganz Ecuador.
Der Sportunterricht ist wohl ziemlich wichtig im pädagogischen Konzept der Grundschulgrade, es gibt keine weiteren Unterrichtseinheiten, die etwa Motorik und Reaktionsvermögen schulen. Kein Wunder, dass ich mich da am Anfang etwas überfordert fühlte, schließlich reicht es nicht, zwei Tore aufzustellen und einen Ball in die Mitte zu werfen. Auch wenn genau das jedes Mal (lautstark) von den Kindern gewünscht wird. Mittlerweile bin ich aber relativ sicher in dem, was ich mache und zuversichtlich, einen guten Sportunterricht abzuliefern. Einzig die fünfte Klasse bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Hier ist genau die Hälfte der Kinder behindert, die andere Hälfte aber zockt mich regelmäßig im Fußball ab. Gut, das heißt nicht soo viel. Zumindest ist es aber nicht leicht, bei derart unterschiedlichen Fäigkeiten ein Konzept zu finden, das beide Gruppen gleichermaßen fordert und fördert. Vielleicht mach ich hier dann doch das mit den zwei Toren und dem Ball;-).
Ich hab jetzt erst mal ein entspanntes Wochenende vor mir. Photos von der Arbeit werde ich wohl auch noch hochladen. Sieht ja sonst so aus, als wären wir hier nur am reisen.
Sonntag, 5. Oktober 2008
Mal wieder Photos.
Mompiche (Strand),
Tena (Wald),
Jenny ihr 30ster Geburtstag.
Freitag, 3. Oktober 2008
Die Arbeit in der Fundación
Nach einigem Hin-und-her und einer eigenhändig gebauten Wand habe ich nun endlich meinen Platz in der Fundacion gefunden.
Die erste Zeit meiner Arbeit in der Fundfación war ich in der Gruppe Prevocacional 2 eingeteilt, in der “Kinder” (teilwiese älter als ich) mit mittelschweren bis schweren Behinderungen, hauptsächlich durch Polio in frühester Kindheit verursacht, betreut werden. In dieser Gruppe war ich allerdings nicht ganz glücklich, da völlig überflüssig. Einerseits sind die Betreuten nämlich in der Lage, den Großteil ihrer körperlichen Bedürfnisse selbst zu erfüllen, andererseits beschränken sich ihre geistigen auf puzzlen und malen. Insofern gab es für mich eigentlich nichts zu tun, auch dem Umstand geschuldet, dass außer mir noch zwei weitere Betreuer in dieser Gruppe gearbeitet haben und wir damit völlig überbesetzt waren, während in anderern Gruppen ein deutlicher Mangel an Betreuern herrscht. Da bis auf ein Kind keines in dieser Gruppe spricht, konnte ich mich auch nicht so richtig in die Sprache einfinden.
Allerdings ließ sich die Führungsetage von der Überflüssigkeit meines beruflichen Daseins überzeugen und so wurde ich versetzt. Und zwar in die dritte Klasse.
Da hier ein Jahr früher eingeschult wird, entspricht diese der zweiten in Deutschland, die Kinder sind bis auf zwei Ausnahmen 7-8 Jahre alt.
Dreizehn Kinder gilt es zu erziehen und zu bilden, davon sind vier mittelschwer behindert. Eine davon ist sehbehindert, eine halbseitig gelähmt aufgrund von Polio, eine hat Muskelschwund und einer ist offiziell “zurückgeblieben”. Meine Aufgabe ist es hauptsächlich, mich um diese vier Kinder zu kümmern.
Evelin zum Beispiel sieht fast nichts und liest, schreibt und malt dementsprechend langsam. Ihr muss bei der Entzifferung und Umsetzung vieler Schulaufgaben geholfen werden. Byron, der als zurückgeblieben geltende, kann zwar nicht sprechen, ist aber der beste im Kopfrechnen... Bei ihm muss ich eigentlich nur darauf achten, dass er sitzten bleibt und sich halbwegs konzentriert. Gabi muss ich alle 10 Sekunden ein Radiergummi leihen, ansonsten ist sie trotz Lähmung sehr selbstständig. Die meiste Zeit beschäftige ich mich mit Melany, die dank Muskelschwund etwa 15 Kilo wiegt und im Rollstuhl sitzt, bei den Kindern der Fundfación aber äußerst beliebt ist. Zur Toilette, wo sie auch meine Hilfe braucht, und zum Essenssaal laufe ich mit ihr in einem kleinen Wagen, für jede Strecke benötigen wir gut zehn Minuten, da es für sie natürlich eine große Anstengung bedeutet (und sie außerdem recht faul ist).
Es ist allerdings nicht so, dass der Rest der Kinder fleißig und aufmerksam -wie ich damals- wäre. Vor allem nachmittags, wenn die Hausaufgaben zu machen sind, ist es nicht immer ganz einfach, Disziplin und Ordnung aufrecht zu erhalten. Dann kommen auch noch vier Kinder aus der Zweiten dazu, zusammen mit der unglaublich schlechten Akustik in der Klasse ergibt das oft eine nicht unbedingt zum Arbeiten anregende Atmosphäre.
Aber auch wenn es mal anstrengend werden kann, fühle ich mich in dieser Klasse sehr wohl. In der Arbeit mit den Kindern erzielt man relativ schnell sichtbare Fortschritte. Die Kinder sind sehr offen gegenüber uns Freiwilligen und fassen schnell Vertrauen, freuen sich jedes mal wenn sie einen sehen, um auf einen zuzurennen und an einem hochzuspringen. Letzteres allerdings habe ich laut Weisung der Chefin zu unterbinden, um mir wenigstens ein bisschen Autorität zu verschaffen, welche ich als Sportlehrer unbedingt brauchen werde. --Oh, schöne Überleitung!
A propos Sportlehrer: Das ist seit dem ersten Oktober meine zweite, vormittägliche Beschäftigung in der Fundación. Ich habe alle fünf Grundschulklassen in “physischer Kultur” zu unterrichten und mich dabei an ministerielle sowie arbeitgeberspezifische Vorgaben -zusammen ca. 30 Seiten- zu halten.
Da ich bis jetzt erst eine Stunde in jeder Klasse gegeben habe, kann ich noch aus keinem großen Schatz an Ehrfahrungen und Erlebnissen schöpfen, folegendes allerdings kann ich bekanntgeben:
Ich freue mich auf diese Arbeit, die sicher eine Herausforderung für mich wird, wo ich aber auch die Chance habe, über fast ein ganzes Jahr etwas Eigenes mit den Kindern aufzubauen.
Mit diesen Worten, in Würde und Feierlichkeit sicherlich angemessen, möchte ich meinen Bericht nun schließen. Und tschüss!
Mittwoch, 10. September 2008
Ecuador-Bolivien und Rucu Pichincha
Das Spiel an sich war ähnlich wie bei Preussen Münster, nur dass halt ein paar mehr Zuschauer dabei waren. Am Ende gewann Ecuador verdient mit 3:1, schaffte es aber etwa 20 Großchancen zu verhauen und das Spiel so wenigstens eine Zeit lang spannend zu halten.
Gegenüber dem geneigten Leser kann ich noch eine zweite Empfehlung aussprechen: Es bringt nichts, vier Stunden vor Anstoß schon im Stadion zu sitzen!
Was liegt in Ecuador näher als Berge zu besteigen? Genau: Nichts. Also hab ich mich am Sonntag mal an meinem ersten versucht. Die Baumberge zählen nämlich nicht.
Rucu Pichincha heißt dieser, zusammen mit seinem Zwilling Guagua Pichincha der Hausvulkan Quitos, der auch noch regelmäßig ausbricht, zuletzt ´99. Zusammen mit Max II gings erstmal im Taxi Richtung Teleférico, eine Seilbahn, die uns auf 4100 Meter brachte. Haha, so viel zum Thema Berg "besteigen"... Immerhin 600 Höhenmeter blieben uns aber noch zu bewältigen, die packten wir dann auch trotz einer gewissen Kurzatmigkeit in knapp zweieinhalb Stündchen. Und die Anstrengung lohnte sich. Auf dem Gipfel konnten wir eine unglaubliche Aussicht über Stadt und Umland genießen. Quito mit seinen etwa 50 Kilometern Länge auf der einen und zerklüftete Vulkanlandschaften auf der anderen Seite bieten eine schöne Hintergrundkulisse, um Sanduches mit Mayo zu verzehren. Und ich bekam wirklich Lust, mal so einen richtigen Berg zu besteigen. Mit Schnee und so. Vielleicht den Cotopaxi...
Fotos hab ich ein paar hochgeladen. Um Fragen vorzubeugen: Ja, es war recht nebelig dort oben.
Morgen oder nächste Woche versuch ich mich wohl mal an der Beschreibung meines Projektes und meiner Arbeit dort. Vamos a ver...
Samstag, 30. August 2008
Ja! Es ist ein Bericht!
Nach 2 Wochen in Ecuador hier mal ein más o menos (Upps, ich meine natürlich mehr oder weniger!) chronologischer Bericht meiner ersten Erlebnisse:
Angekommen in Quito bin ich am 13. August, also vor mehr als 2 Wochen. Mein Mitzivi david und ich entschieden uns -aus im Nachhinein nicht nachvollziehbaren Gründen- für die Route Düsseldorf - Barcelona - Madrid - Quito. Gegen Mitternacht war ich mit packen fertig und eine halbe Stunde später ging es mit meiner Familie und einer Wagenladung meiner besten Freunde Richtung Flughafen, wo man sich für die Zeit eines ganzes Jahr verabschieden musste.
Dementsprechen schwer fiel auch der Gang durch die Sicherheitszone, etwas erleichtert nur durch die Vorfreude auf ein hoffentlich tolles Jahr am anderen Ende der Welt.
Da wir zwei Emigranten auf Zeit auch noch eine ordentliche Portion Aufenhalt in Madrid hatten, bezog sich meine Bruttoreisezeit ab Verlassen des elterlichen Palastes dann auf gute 37 Stunden.
Dankenswerterweise kriegten wir aber 7 Stunden quasi geliehen, die bei der Rückkehr zurück gezahlt werden müssen.
Am Flughafen wurden wir dann von Sascha, einem unserer zwei Kollegen und Mitbewohner in Fundación bzw. WG, mit zwei rührenden Herzchenluftballons in der Hand abgeholt.
Mit dem Taxi gings dann für moderate anderthalb US-Dollar in unser neues Heim, eine schöne, große WG im Viertel Jipijapa. Mit meinen Mitbewohnern, den drei Chicos David Sascha und MAx II plus einer variirenden Anzahl an Couchsurfern aus aller Welt (z.B. Tim S. aus M.) läuft es super, wir verstehen uns gut und kriegen es sogar gebacken, abends was feines zu kochen!
Die ersten zwei Tage verbrachten wir damit, uns erstmal ein bisschen einzuleben, sich die Stadt, bzw. einen Teil der Stadt, die ja doch relativ groß ist, anzuschauen und zu entdecken, das man auch in Ecuador DVD-Player und kabelloses Internet zur Verfügung hat.
Am Samstag gings dann mit Spanischunterricht los, 4 Stunden Einzelunterricht für jeden von uns, dazu noch täglich Hausaufgaben. So verbrachten wir dann fast die gesamte erste Woche, für viel anderes bleibt dann auch nicht mehr viel Zeit, geschweige denn Kraft.
Davids 21. Geburtstag inklusive der hier üblichen Bräuche (Gürtel-, ach lassen wir das...) zu feiern, haben wir dann aber doch noch geschafft.
Nur am Sonntag war uns eine Pause vergönnt, die wir dann auch nutztn, um den eine knapp dreiviertelstündige Busfahrt von Quito entfernten Markt von Sangolquí zu besuchen, wo vor allem die erstaunliche Bandbreite an einheimischem Obst und Gemüse zu bewundern war.
Beeindruckend vor allem der Blick, den wir hatten, als wir südlich von Quito im Bus eine Hügelkuppe überquerten: Vor uns lag scheinbar zum Greifen nahe, in Wahrheit aber doch etliche Kilometer entfertn, der Cotopaxi, ein mit gut 5900 Metern nicht nur sehr hoher,
sondern dank seiner fast perfekten Kegelform auch ein wunderschöner Vulkan.
Nach dieser anstrengenden Woche voll von neuen Eindrücken und vor allem neuen Wörtern hatten wir uns natürlich etwas Erholung verdient. Nichtsdestotrotz fuhren wir (David und Josephine, die Freundin von Max II und ich) dann übers Wochenende runter in die Nebelwälder von Mindo.
Um halb 7 morgens saßen wir im Bus und hätten -wäre Schlaf uns in dem Moment ein weniger dringendes Bedürfnis gewesen- die Chance gehabt, zu erleben, wie sich innerhalb von 2 Stunden Fahrt und etwa 20 zurückgelegten Kilometer Luftlinie die Vegetation komplett ändert.
Schon einige hundert Meter unterhalb vom recht kargen Quito hat man das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein, hier wächst ein üppiger tropischer Regenwald.
Diese Lehrstunde in Botanik und den fließenden Übergang der Vegetationszonen konnten wir dann doch noch auf der Rückfahrt genießen.
Da der Bus uns etwas oberhalb des Dorfes rausließ, durften wir noch gute 90 Minuten bis zum Dorf laufen, im angenehmen Klima der Morgenstunden aber ein, tja, ein Spaziergang.
Im Dorf besorgten wir uns ein Zimmer in einem netten Hostal an einem kleinen Fluss für grade mal 6$ pro Person.
Und dann gings los, raus aus dem Talkessel, in dem Mindo liegt, und rein in die Wildnis. Naja, Wildnis war das links und rechts von uns, auf demWeg in die Berge passierten uns etwa alle 2 Minuten Autos, die Turisten die Strecke, die wir gewissenhaft per pedes erledigten, hoch fuhren. Selber schuld, wer da zu Fuß geht. Dafür hatten wir (auch dank netterweise mitspielendem Wetter) an einigen Stellen einen atemberauenden Blick über die Nebelwälder und konnten auch so einige Pflanzen von "interessant" bis "bescheuert" im Dickicht entdecken.
Ganz oben in den Bergen entdeckten wir einen versteckten Wasserfall, den wir uns für nur 2$ mit den anderen Turis teilen durften. Dort probierte ich eine relativ antike steinerne Wasserrutsche, die auf möglichst schmerzhafte Erfahrungen ausgelegt war. So eine hatte ich dann auch. Außerdem konnten David und ich auch unsere Männlichkeit unter Beweis stellen, als wir uns ohne zu zögern von einer "offiziell" 12 Meter hohen Klippe in den Wasserfall stürzten.
Auf dem Rückweg fing es dann um die übliche Uhrzeit an zu regnen, weshalb wir uns von einer Art Waldschrat in seinem Wagen mitnehmen ließen. Abends im Dorf gingen wir noch ordentlich essen (trinken) um fit für die Heimfahrt am nächsten Tag zu sein.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich anscheinend im Gegensatz zu dem ein oder anderen meiner Mitreisenden immun gegen ecuatorianische Mücken bin. Praktisch.
Die Arbeit in der Fundación ging dann endlich am Montag (meinem zweiten) los. Blöderweise waren noch Ferien, die Kinder sind also erst ab Übermorgen da. Das bedeutet für meine erste Abreitswoche: Schleppen, malen, putzen und eine halbe Wand bauen. Ja, der Auftrag lautete "Baut mal ne Wand".
Immerhin hatten wir so genügend Zeit, das Team und den neuen Arbeitsplatz etwas kennen zu lernen. Die Tías und Tíos, (Onkel und Tanten, so nennt man hier die Lehrer) nahmen uns aufs Herzlichste auf und machen es einem wirklich leicht, sich hier wohl zu fühlen.
Am Freitag stand dann ein gemeinsamer Ausflug ins Freibad, das 3 Stunden nördlich von Quito liegt, auf dem Programm. Doch, es gibt schon auch Schwimmbäder hier in der Nähe... Während der Fahrt hab ich dann auch verstanden warum man nicht in ein näher gelegenes fährt: Der Weg ist das Ziel! Auf der Fahrt hatten alle einen mordmäßigen Spaß (und einen riesigen Haufen Proviant), um dann im SChwimmbad angezogen am Rand zu stehen. Ob das am Regen lag (hatte ich erwähnt, dass es ein Freibad war?) oder daran, dass der Großteil nicht schwimmen kann, weiß ich nicht. Zumindest die Mutigeren unter uns gingen ins Wellenbad oder rutschen, wo
ich auch die Chance hatte, eine weitere Rutscherfahrung in Ecuador zu sammeln. Seltsamerweise war diese wieder mit Schmerzen verbunden. Unbeschreiblich war mal wieder die Aussicht. Wo in Deutschland gibt es schon Freibäder mit Aussicht? Vor so einem Bergpanorama Fußball zu spielen, ist schon sehr reizvoll, man weiß nur nicht, wohin man schauen soll: Ball oder Berge?
Nach 10 Minuten hat sich das dann sowieso erledigt, der hohen Lage und der Schwäche europäischer Lungen geschuldet.
Die Rückfahr war noch einmal mindestens genau so laut und lustig wie die Hinfahrt, allerdings von einer längeren Pause unterbrochen ("Was stinkt denn hier so?"-"Oh, die Bremsen!"). Abends gabs dann noch eine kleine WG-Party, weswegen ich mir gleich wohl noch eine Mütze Schlaf gönnen werde.
Ich hoffe, allen zuhause geht es genau so gut wie mir, und ich freu mich, euch in einem Jahr wiederzusehen!
Wahrscheinlich schreib ich demnächst noch mal was über die Stadt und die Menschen hier, aber für heute muss das reichen.
Muchos saludos, Max
PS: Ja, Ich hab auch ein bisschen Heimweh...
Dienstag, 26. August 2008
Photos
http://picasaweb.google.de/Max.Quito.Ecuador
Ich hoffe dann auch mal, die Tage einen adäquaten Bericht schreiben zu können, nur so viel sei schon mal verraten: Mir gehts gut hier in Quito!